Word Traveler im Test: Kommunikatives Brettspiel im Koop-Design (2024)

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Von: Sebastian Hamers

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Word Traveler im Test: Kommunikatives Brettspiel im Koop-Design (1)

In Word Traveler versucht ihr euch mit mangelnden Sprachkenntnissen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Großstädte durchzuschlagen.

Kooperative Kommunikationsspiele hat es in den letzten Jahren ja doch so einige gegeben. Fun Facts, Just One, So Kleever und einige andere gerieten sogar in den Fokus der Spiel-des-Jahres-Jury und landeten auf den Nominierungslisten. Keine Frage, das Genre ist auch im Jahr 2024 immer noch schwer en vogue. Das neue Word Traveler ist damit am Puls der Zeit und könnte in der Brettspiel-Szene viele Freunde gewinnen. Wie so häufig geht es darum, die verschlüsselten Informationen der Mitspieler zu deuten und einen kreativen Weg zu finden selbige zu vermitteln. Wie der Name des Spiels schon erahnen lässt, geht ihr dabei diesmal auf große Reise. In den Metropolen Paris, London, New York und Tokio versucht ihr gemeinschaftlich die schönsten Touristenattraktionen abzuklappern.

Word Traveler – Roadtrip durch vier Metropolen der Welt

Bevor es losgeht, müsst ihr euch für eine der vier Städte entscheiden. Jede Stadt wird durch ein eigenes Spielbrett dargestellt und zeigt ein Raster, das aus zahlreichen Piktogrammen besteht. Jeder Spieler erhält dabei eine eigene Spielfigur, die im Zentrum der Stadt mit dem Ausflug beginnt. Ausgerüstet werdet ihr für den Trip mit jeweils einer Stadtplankarte, sowie zehn doppelseitigen Wortkarten und ein paar Richtungspfeilen. Den Stadtplan müsst ihr vor den Mitspielern geheim halten. Er zeigt euch an, welche Felder auf dem Spielbrett eine Sehenswürdigkeit darstellen, die von euch besucht werden sollen.

Word Traveler im Test: Kommunikatives Brettspiel im Koop-Design (2)

Eure Aufgabe wird es sein, euren Mitspielern zu vermitteln, welche das wohl sein mögen. Dabei greift ihr einzig und allein auf die Wortkarten und Richtungspfeile zurück. Kommunikation mit Worten ist natürlich nicht erlaubt. In einer fremden Stadt mit einer fremden Sprache müsst ihr eben ein wenig improvisieren, um euch den richtigen Weg zum Ziel zu erfragen. Als wäre das noch nicht schwer genug, setzt euch das Spiel auch noch zusätzlich unter Zeitdruck. Die beiliegende Sanduhr gibt den zeitlichen Rahmen für die Planung des Reisetags vor.

Name des SpielsWord Traveler
Spielerzahl2-5 Personen
Altersempfehlungab 10 Jahren
Spieldauer30-45 Minuten
AutorThomas Dagenais-Lespérance
VerlagOffice Dog/Asmodee
Preis40-45€

Kommunikation der anderen Art bei Word Traveler

Auf die Plätze, fertig, los! Sanduhr drehen und dann scannt ihr die gut erreichbaren Attraktionen auf der Stadtplankarte ab. Das Problem: nicht ihr selbst, sondern die Mitspieler werden in der Folge eure Figur in Bewegung setzen. Eure Vorgaben sollten also möglichst präzise sein, damit sie auch an der richtigen Stelle einen Halt einlegt, um die Punkte zu kassieren. Mit den Pfeilen lässt sich die angepeilte Richtung ganz gut einordnen. Doch an welcher Position soll die Figur einen Stopp einlegen, damit sie Sehenswürdigkeit auch in aller Ruhe betrachtet werden kann?

Word Traveler im Test: Kommunikatives Brettspiel im Koop-Design (3)

Hier sind die zehn Wortkarten hilfreich, die jeweils eine weiße und eine schwarze Seite aufweisen. Mit ihrer Hilfe versucht ihr auf die Felder hinzudeuten, an denen sich eine Touristenattraktion auf eurer Stadtplankarte versteckt hat. Die weiße Seite zeigt euch immer ein Adjektiv, das euer Ziel möglicherweise gut beschreiben kann: schnell, komisch, kostbar, praktisch. Lässt sich das Ziel damit irgendwie in Verbindung bringen? Manchmal ist allerdings auch die schwarze Rückseite hilfreicher. Diese lassen sich verwenden, um mitzuteilen, wie sich der gesuchte Ort eben nicht beschreiben lässt.

Word Traveler lässt euch um die Ecke denken

In Gedanken geht ihr die eingeschlagene Route durch. Auf einen Richtungspfeil folgen beliebig viele Wortkarten, um das Ziel möglichst genau zu definieren. Im ersten Durchlauf stehen euch dazu drei Pfeile zur Verfügung. Die Vorbereitungsphase endet, sobald ihr eure Pfeile angeordnet und die ausgewählten Wortkarten platziert habt… oder natürlich, wenn die Sanduhr zuvor bereits durchgerieselt ist. Abschließend dürft ihr eure Reisepläne nochmals im Detail vorstellen. „Ich drehe mich nach Westen und bin auf der Suche nach etwas, das praktisch und nicht technisch ist. Von dort aus gehe ich dann nach Süden weiter und peile eine Sehenswürdigkeit an, die nicht imposant ist, dafür aber hilfreich und gesund. Zuletzt geht es dann nach Osten, um nach etwas Coolem, Spritzigem und Erfrischendem zu suchen.“

Word Traveler im Test: Kommunikatives Brettspiel im Koop-Design (4)

Jetzt sind eure Mitspieler am Zug und ihr seid zunächst zum Zuschauen verdammt. Mit Hilfe von Fußabdruckplättchen wird nun versucht, den Weg des Reisenden nachzukonstruieren. Dabei hilft es auch mal um die Ecke zu denken. Wenn die Wortkarten geschickt gelegt wurden, lassen sich bestimmte Orte auch wunderbar ausschließen, die sonst vielleicht gefährliche Ähnlichkeiten aufweisen. Selbst die nicht verwendeten Wortkarten einer Runde lassen häufig Rückschlüsse über die angezielten Orte zu.

Städtetrip in zwei Tagen mit Word Traveler

Läuft es gut, dann stapft die Gruppe per Gemeinschaftsentschluss die von euch vorgesehene Route ab und ihr kassiert dafür schon die ersten Punkte. Anschließend darf auch schon der nächste Spieler in die Rolle des Reisenden schlüpfen und seine eigene Kombination aus Richtungspfeilen und Wortkarten auslegen. Sobald jeder einmal durch die Stadt reisen durfte, bricht der zweite Tag des Städtetrips an. Jede Spielfigur beginnt die neue Etappe vom aktuellen Standort aus. Ihr dreht die Stadtplankarte herum und steht somit hoffentlich frisch erholt und voller Tatendrang vor neuen Aufgaben.

Word Traveler im Test: Kommunikatives Brettspiel im Koop-Design (5)

Nach zwei Tagen endet die Partie Word Traveler. Über die gesammelten Punkte wird noch ermittelt, wie viele goldene Souvenirs erstanden wurden. Jetzt lässt sich die abschließende Bewertung – von Lost in Translation bis Word Traveler – im Regelheft ablesen. Für ein Spiel müsst ihr, je nach Zahl der Mitspieler, zwischen einer halbe und einer dreiviertel Stunde einplanen. Word Traveler ist für zwei bis fünf Personen ab zehn Jahren geeignet. Ihr findet das Spiel ab sofort zum Preis von etwa 40-45€ im Handel.

Fazit: Mit Word Traveler durchkreuzt ihr die interessantesten Metropolen der Welt, ganz ohne gesicherte Sprachkenntnisse. Das bringt dem Spiel diese reiselustige ingame-Testwertung ein.

Word Traveler im Test: Kommunikatives Brettspiel im Koop-Design (6)

Der Einstieg in die Welt von Word Traveler ist nicht gerade leicht. Das liegt allerdings nicht an den wirklich sehr zugänglichen Regeln, sondern an der ungewohnten Art und Weise der Kommunikation. Es ist nämlich gar nicht so leicht die passenden Wortkarten zu legen, um seine Mitspieler auf das gewünschte Feld zu bugsieren. Auch in der Rolle des Rateteams ist die Aufgabe alles andere als simpel. Im letzten Abschnitt der Reiseroute stellt ihr nicht selten fest, dass eure sicher geglaubte Lösung doch irgendwie nicht aufgehen kann. Etwas Schmutziges und Peinliches soll es sein? Aber in der angegebenen Richtung befindet sich nur noch eine freundliche Oma und eine schlafende Katze? So richtig gut passt das dann doch nicht. Möglicherweise wurde der Reisende an irgendeiner Abzweigung dann doch zum falschen Ort geschickt. Also, alles nochmal zurück auf null und dann die anderen Optionen checken. Manchmal müssen eben mehrere Wege durchdacht werden, um den Reisenden auf den richtigen Weg zu lotsen. Manchmal ist es sogar hilfreich, sich die nicht verwendeten Wortkarten anzusehen. Wieso wurde die Gemütlich-Karte nicht verwendet? Auf die schlafende Katze hätte das doch perfekt gepasst. Die Katze lässt sich so möglicherweise als gesuchter Ort ausschließen… Bei Word Traveler müsst ihr manchmal ziemlich um die Ecke denken. Mit zunehmender Spielerfahrung fällt die Navigation durch die Städte aber schon etwas einfacher. Wenn ihr euch als Gruppe ein wenig aufeinander eingestellt habt, dann lassen sich bei Word Traveler erstaunliche Ergebnisse erzielen. Die kryptischen Andeutungen werden irgendwann deutlich zielsicherer in die richtigen Bahnen gelenkt und dann ist euch auch der Highscore sicher, mit dem ihr das Prädikat „Word Traveler“ erhaltet.

ProCon
+ kooperative Spielweise- kann zu Beginn Frustmomente hervorrufen
+ Kommunikationsspiel mit neuem Ansatz
+ optisch ansprechend
+ funktioniert auch zu zweit ziemlich gut

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